Landrat Gerhard Wägemann besuchte Krause-Präzisions-Kokillenguss

 

BIESWANG – Kokillenguss. Der Name des Produktionsverfahrens ist wohl eher etwas für Insider. Echte Experten auf diesem Gebiet hat nun Landrat Gerhard Wägemann besucht: das Unternehmen Krause-Präzisions- Kokillenguss GmbH in Bieswang.

Beim Kokillenguss wird eine Schmelze in eine sogenannte Kokille, eine wiederverwendbare metallische Form, gegossen, wodurch nach dem Auskühlen ein entsprechend geformtes Bauteil entsteht. Das besondere Know-how besteht darin, dass durch dieses Herstellungsverfahren viel überschüssiges Material gespart wird, was für den Kunden am Ende sehr wirtschaftlich ist.

Seit 1977 werden bereits zahlreiche Produkte auf diese Art in Bieswang gefertigt. Damals gründeten die Brüder Horst und Arthur Krause sowie Dietmar Straeten den Betrieb. Mittlerweile fungiert die zweite Generation des Familienbetriebs in der Geschäftsführung, sodass die Abordnung aus Landrat und Wirtschaftsförderung von den Geschwistern Uli Krause und Britta Strunz empfangen wurde.

Beim Betreten der Werkshallen fiel den Besuchern sofort auf, dass die Produkte in reiner Handarbeit hergestellt werden, schreibt das Landratsamt in einer Pressemitteilung.
„Aufgrund des speziellen Verfahrens sowie unserer kleinen Stückzahlen von 50 bis 2000 Stück pro Auftrag wäre eine Automatisierung nicht umsetzbar“, erklärte Geschäftsführer Uli Krause,
der im Unternehmen für die technischen Abläufe zuständig ist.

Alle Legierungen werden individuell hergestellt, um schnell auf die einzelnen Kundenwünsche reagieren zu können. Zu diesen Kunden gehören unter anderem namhafte Unternehmen aus den Bereichen der Automobilindustrie, der Lebensmittelindustrie oder der Medizintechnik. Aktuell werden beispielsweise spezielle Fußschalter für Röntgengeräte bei Krause gegossen.

Neben der großen Betriebshalle, in dem die bis zu 1 300 Grad heißen Schmelzöfen stehen und die Bauteile gegossen werden, wird in anderen Räumlichkeiten die Gussnachbehandlung durchgeführt. Die einzelnen Produkte werden hier vom Anguss befreit, und etwaige störende Elemente wie abstehender Grat werden entfernt. Mit den neuesten Dreh- und Fräszentren ausgestattete Bearbeitungsschritte ermöglichen es, die komplette Wertschöpfung im eigenen Haus zu halten. Hier positioniert sich das Unternehmen gerade auch in der reinen Lohnfertigung.

Außerdem verfügt Krause über eine eigene Konstruktionsabteilung, wo die Werkstücke auf CAD-Basis entworfen werden. „Früher wurden die Bauteile noch von Hand gezeichnet, heute er- halten wir meistens fertige Dateien bereits vom Kunden, die dann bei uns noch optimiert werden“, so Krause. Das Unternehmen kann so von der Reinzeichnung bis zum einbaufertigen Bauteil die gesamte Produktionskette abbilden.

Viel Wert auf Ausbildung
Die Krause GmbH beschäftigt 85 Mitarbeiter – allesamt Fachkräfte auf ihrem Gebiet. Um diesen Standard halten zu können, setzt das Unternehmen seit Langem auf die eigene Ausbildung. In vier verschiedenen Berufen werden junge Menschen ausgebildet, bald soll ein weiterer hinzukommen: der Gießereimechaniker. „Auch ist es jederzeit möglich, unseren Betrieb mittels verschiedener Praktika kennenzulernen“, betonte Britta Strunz, die als Geschäftsführerin unter anderem für die Bereiche Personalwesen und Marketing verantwortlich ist.

Die positive Entwicklung des Unternehmens nach der Neuausrichtung im Jahr 2014, als die beiden Kinder des Firmengründers in die Geschäftsführung eintraten, soll weitergehen. So hoben die Geschwister im Gespräch mit Gerhard Wägemann den Einsatz der Eltern und der langjährigen Belegschaft hervor, die mit ihrer Arbeitsleistung ein solides und innovatives Unternehmen geschaffen hätten. Aktuell wurden Investitionen in eine Wärmerückgewinnungsanlage und in neue LED-Technik realisiert. Auch durchlief der Betrieb verschiedene Zertifizierungen und plant bereits weitere Schritte in diese Richtung. Nicht zuletzt durch die Konzeptionierung eines gemeinsamen Unternehmensleitbilds sieht sich der Kokillenguss-Spezialist aus Bieswang gut für die Zukunft gerüstet.

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